Methoden
innere kampfkünste
Die meisten Leute denken bei (Inneren) Kampfkünsten an äusserliches Kämpfen und rohe Gewalt, an physische Auseinandersetzungen - daran, dass die schiere, physische Kraft das Schwache gewaltsam überwindet, möglicherweise auch mit gewissen Tricks oder magischen, übermenschlichen Fähigkeiten.
Wir sehen die Dinge anders…
Das Ziel innerer Kampfkünste wie Bagua Zhang oder Taijiquan ist und war zu allen Zeiten spirituelle Entwicklung, Wachstum und Werden voranzutreiben, in Harmonie zu kommen und zu Sein, mit dem Grossen und mit Grösserem. In Harmonie und Fluss mit sich selbst, anderen, dem Leben, der (Um-)Welt. Der Natur und Natürlichkeit (Einfachheit) zu folgen und überhaupt folgen zu können. Zu heilen und zu (er-)lösen anstelle von kämpfen und streiten.
Das Ziel war immer die Vervollkommnung als Mensch und nicht, ein besserer oder unbesiegbarer Kämpfer zu sein. Der Weg dieser Kultivierung ist Innere Arbeit, Arbeit an sich selbst.
Im Verständnis von Path of Dao ist Innere-Kampf-Kunst zu allererst das Innere – Kontakt, Zugang und Verbindung zu haben zu unserer inneren Welt, unserem inneren Befinden. Es ist wichtig, Verantwortung zu übernehmen für innere Zustände, Vorgänge und Prozesse, sich ihrer bewusst zu werden, um sie zu transformieren, zu lenken und zu regulieren.
Innere Konflikte sind unabwendbar im Leben. Das ist ganz normal. Gegensätze, Kopf und Bauch, Denken und Fühlen, Licht und Schatten, Anspruch und Realität, ein Yin und ein Yang, die aufeinandertreffen, bergen Kreativ- aber auch Konfliktpotenzial. Sehr oft tragen wir innere Kämpfe aus.
Eyes look but cannot see it
Ears listen but cannot hear it
Hands grasp but cannot touch it
Beyond the senses lies the great
Unity - invisible, inaudible, intangible
– Dao de Jing 14 –
Vielleicht kann man im Aussen davonlaufen, sich nicht stellen, aber seinen inneren Konflikten ist man zeitlebens ausgesetzt.
Die Frage ist: wie gehen wir mit ihnen um? Wie können die Gegensätze miteinander in Harmonie kommen und dabei kreative, statt zerstörerische Kraft entfalten? Wie können wir aufhören zu kämpfen? Wie finden wir inneren Frieden und Zufriedenheit?
Es geht darum, Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass es Kämpfe gibt, im Inneren wie im Äusseren und, dass jeder äussere Kampf auch ein innerer ist. Auf welche Art und Weise kämpfen wir, wie können wir darüber hinauswachsen?
Hier kommt der Aspekt von Kunst zum Tragen. Sonst bliebe nur der Kampf. Aber es heisst Kampf-Kunst, die Kunst des Kämpfens. Denn Kunst ist immer ein darüber Hinausgehen, ein Transzendieren, ein kreativer Moment, ein Moment von Entstehen. Wenn ich mit mir kämpfe, gewinnt niemand. Kunst geht darüber hinaus, unsere Fertigkeiten gehen darüber hinaus. Das Kämpfen, die Kämpfe hören auf. Es entsteht Frieden, ein inneres Befriedet sein, ein Miteinander, Harmonie, Stille.
Innerhalb des Systems von Path of Dao soll uns die Übung von Taijiquan und Bagua Zhang genau dazu befähigen. Das Kultivieren von Qi und Bewusstheit innerhalb unserer Qi Gong- und Stillen Praxis bildet die Grundlage dafür.
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QI GONG
“Wenn es (das Qi) absinkt, wird es still. Nach dem Absinken, in der Stille wird es sich sammeln (konzentrieren). Wenn es sich konzentriert, wird es beginnen zu sprießen. Nach dem Sprießen wird es wachsen. Wenn es wächst, wird es aufsteigen (zu den oberen Regionen). Nach dem Aufsteigen wird es die Krone des Kopfes erreichen. Oben wird es gegen die Krone des Kopfes drücken, unten wird es nach abwärts drücken. Wer immer dem folgt wird leben, wer gegensätzlich handelt wird sterben.”
Erstes Dokument über Qi Gong eingraviert in Jadestein 600 v. Chr.
MEDITATION
Meditation ist nicht stillsitzen, Meditation ist stilles Sitzen – Kultivieren von Stille.
WAFFEN
Traditionelle Waffen sind in der heutigen Zeit nicht mehr verbreitet und in Gebrauch. Waffen und deren Verwendung werden grösstenteils und immer wieder mit Gewalt und kämpferischer Auseinandersetzung assoziiert. Ganz anders verhält es sich in den Daoistischen Lehren und Praktiken. Hier spielen Waffen, ihre An- und Verwendung eine übergeordnete und sogar massgebende Rolle.
TAIJIQUAN
Tai bedeutet das Höchste, Ultimative, Vollkommene. Ji steht für einen Zustand von…, für Prinzip, Ordnung oder Sein. Zusammengesetzt ergibt sich also ein Zustand von vollkommen(em) Sein. Ein Prinzip der höchsten, ultimativen Ordnung. Quan steht ursprünglich für Faust und ist damit Verweis auf die Kampfkünste generell, welche im chinesischen als Quanfa bezeichnet werden.